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TSV Vaterstetten e.V. - Ju-Jutsu

31.05.2010

"Bunt ist das neue Weiß" oder "Was machen die Blumen in meinem Gesicht?"

Landeslehrgang in Oberhaching

Landeslehrgang, das bedeutet obligatorisch das Tragen eines komplett weißen Gis. Also weiße Jacke und weiße Hose sind Pflicht. Wie andersartig erscheint einem da der Landeslehrgang in Oberhaching: Realistische Selbstverteidigung ohne Gi. In bequemer Sportkleidung wurden unterschiedliche unbequeme Situation behandelt und trainiert. Und was machen wir jetzt, wenn wir im Cafe sitzen, eine/n wildfremde/n Frau/Mann anquatschen und ein Halbkreisfußtritt auf Kopfhöhe kommt? Oder die Kinder wieder die Hände auf den Tisch stemmen und mehr Taschengeld haben wollen? Oder noch schlimmer, wenn jemand uns den Arm um die Schultern legt? Und das auch noch unerwünscht!!

Na da hilft alles nichts, da muss man sich selbst Verteidigen. Ob mit oder ohne Gi!! Schon letztes Jahr haben sich einige Ju-Jutsu-Kas aus Vaterstetten das Spektakel nicht entgehen lassen. Und auch 2010 sind 7 Vaterstettener angetreten um dem etwas anderen Landeslehrgang beizuwohnen. Mit hoher fachlicher Kompetenz und immer einem lockeren Spruch auf den Lippen begeisterten Martin Sieber (3. Dan) und Hans Sperl (5. Dan) die Teilnehmer mit einer kleinen Auswahl an SV-Szenarien. Um eine möglichst realistische Situation zu erzeugen, wurden zur Simulation einer "Alltagssituation" Stühle und Tische heran gezogen, um die neuen Trainingsutensilien natürlich auch gleich sinnvoll einzubinden. Da kann schon mal der Stuhl als Abstandshalter, der Tisch als Basis für einen Festleger und ein Becher als Hebelunterstützung zweckentfremdet werden. Wenn wirklich alle Stricke reißen, dann kommen "als Ersts die Blumen, dann das Wasser und dann die Vasen". Weil beide Referenten neben dem Ju-Jutsu ebenfalls im Arnis sehr bewandert sind, wurde noch ein wenig mit dem Stock trainiert. Parieren in allen Distanzen, ran an den Gegner und Entwaffnen war hierbei die Devise. Gegen Ende des Lehrgangs standen wir im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand. Genau da sollten wir uns wieder verteidigen. Nach ein, zwei Techniken hatte jeder den Dreh raus … denn Drehen war das Mittel zum Zweck.

Da wurden geschickt die Positionen vertauscht, darauf dem Angreifer was zum Nachdenken gegeben und schließlich das Weite in Richtung Notausgang gesucht. Nach vier Stunden eines kunterbunten Lehrgangs gingen alle, wohl gerüstet für die grausame Welt da draußen, nach Hause. Weil an diesem Tag der Sommer sich nicht lumpen ließ, verschlug es den einen oder anderen Mutigen vielleicht sogar in ein Cafe… wir wissen jetzt ja wie gefährlich das sein kann!!